Das deutsche Biosiegel - wo Bio drauf steht, ist auch Bio drin
Nicht nur im Naturkostfachgeschäft, dem alt-bekannten Bio-Laden, sondern auch im Lebensmitteleinzelhandel, in Discountern, in Bio-Supermärkten, in Hofläden und sogar an der Tankstelle finden wir Lebensmittel mit dem sechseckigen, deutschen Biosiegel. Aber was steckt überhaupt hinter diesem Siegel und den Begriff von „Bio“ oder Naturkost?
Naturkost – was is(s)t das eigentlich?
Unter Naturkost, „Bio“ oder „Öko“ versteht man Produkte aus kontrolliert ökologischem oder kontrolliert biologischem Anbau. Es ist eine Sammel-Bezeichnung für Lebensmittel, die aus ökologischer Landwirtschaft stammen und ohne chemisch-synthetische Zusatzstoffe hergestellt bzw. weiter verarbeitet werden. Die Lebensmittel sollen möglichst frisch und vollwertig sowie umweltschonend hergestellt und verpackt sein. Der Anbau der Lebensmittel, ihre Herstellung und ihre Verarbeitung erfolgt dabei unter der Achtung der Rechte aller Lebewesen: Mensch, Tier und Pflanze. Auch dem Boden kommt besondere Bedeutung zu. Viele Bio-Produkte werden zusätzlich fair und sozial verträglich verarbeitet und gehandelt.
Das deutsche Biosiegel. Was steckt dahinter?
Wenn wir uns alle Bio-Siegel genauer anschauen, fällt immer wieder das deutsche Bio-Sechseck ins Auge und es stellt sich die Frage: Das deutsche Biosiegel – was steckt dahinter? Inzwischen wird das deutsche Siegel noch durch das, im Juli 2010 neu eingeführte, europäische Siegel, das sogenannte Euroblatt ergänzt. Zahlreiche, andere Bio-Logos von Herstellerketten, Markennamen oder die Logos der ökologischen Anbauverbände, wie beispielsweise Demeter, Naturland oder Bioland zieren zusätzlich eine Vielzahl von Produkten. Das grün-schwarz-weiße, deutsche Bio-Sechseck darf bereits als Biosiegel seit 2001 auf Bio-Lebensmitteln - in Deutschland oder für den Deutschen Markt - freiwillig angebracht werden. Es ist im Gegensatz zum grünen, europäischen Euroblatt - mit den weißen Sternchen für die Mitgliedsländer - nicht gesetzlich Pflicht. Das deutsche Biosiegel ist aber eine sichere Orientierung, dass die Erzeugnisse alle aus kontrolliert ökologischem Landbau stammen.
Deutsches Siegel – Europäische Verordnung
Laut Gesetz müssen mindestens 95 % der Inhaltsstoffe aus Bio-Anbau stammen, damit Lebensmittel das deutsche Biosiegel tragen dürfen. Dem zu Grunde liegt die EG-Öko-Verordnung. In der Europäischen Union dürfen nur Lebensmittel und Getränke mit „Bio“ bezeichnet werden, wenn sie einem verbindlichen Mindeststandard für die Erzeugung von Produkten nach der EG-Öko-Verordnung entsprechen. Zu diesen Anforderungen gehören vor allem der Verzicht auf Pestizide und Kunstdünger, die Bindung der Tier- und Tierartenhaltung an die bearbeitete Bodenfläche, das strikte Verbot von Gentechnik und von Bestrahlung und die enorme Beschränkung der - für konventionelle Lebensmittel und Getränke – zugelassenen Zusatzstoffe in der Verarbeitung. Jedes Bio-Lebensmittel trägt verpflichtend auf der Verpackung - oder bei losen Waren z. B. auf einem Schild - die Codenummer der zuständigen Öko-Kontrollstelle. Für Deutschland beginnt sie mit „DE-Öko“ und danach folgt ein Zahlencode. Wo Sie diese Codenummer auf einem Lebensmittel oder Getränk finden, können Sie sicher sein, wo „Bio“ drauf steht, ist auch „Bio“ drin.
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